Gefährliche Atom-Initiative: Hände weg vom Neubauverbot!

Die Allianz Atomausstieg bekämpft die Atom-Initiative, für die heute die Unterschriften eingereicht werden. Unter dem Vorwand, Versorgungsengpässe zu bekämpfen, greift die Initiative einen breit abgestützten Grundsatzentscheid der Schweizer Energiepolitik an – und schafft das Problem dabei selbst. 

Die Aufhebung des AKW-Neubauverbots hätte weitreichende Konsequenzen und würde die Stromversorgung verschlechtern: Zum einen würden AKW-Pläne die Investitionen in erneuerbare Energien ausbremsen, obwohl nur diese rasch zu einem Zubau der Stromproduktion führen. Zum anderen stellen AKW für die Versorgungssicherheit ein Klumpenrisiko dar – ein unplanmässiger Ausfall kann kaum kompensiert werden. AKW benötigen zudem Uran als Brennstoff, dessen Abbau und Aufbereitung massive Umweltschäden hinterlässt und uns hochgradig von autoritären Staaten wie Russland abhängig macht.

Die Schweizer Bevölkerung hat sich 2017 für ein nachhaltiges Energiesystem entschieden, in dem Strom dezentral und bedarfsgerecht produziert wird. Atomkraftwerke schaffen dagegen entlang ihrer Wertschöpfungskette Umwelt-, Sicherheits- und Abfallprobleme. Der Weg zur umweltgerechten Stromversorgungssicherheit führt über Solaranlagen, effiziente Geräte und Anlagen sowie eine intelligente Einbindung in das europäische Stromnetz.

Nur der Atomausstieg schliesst Risiken aus
Mit dem Verbot neuer Atomkraftwerke garantiert das geltende Kernenergiegesetz den mittelfristigen Ausstieg aus der AKW-Hochrisikotechnologie und sorgt für Planungssicherheit. Die Allianz Atomausstieg betont, dass jedes Atomkraftwerk Sicherheits- und Strahlensrisiken birgt. Auch wenn es oft schöngeredet wird: Neue Technologien existieren nur auf dem Papier. «Die Technologien, um den Atomstrom zu ersetzen, stehen längst bereit», sagt Florian Kasser, Präsident der Allianz Atomausstieg. «Die immer gewaltigeren Kosten, Planungs- und Bauzeiten für neue AKW machen deutlich, dass Atomstrom schlicht die schlechteste Option ist.»

Sorge um Langzeitbetrieb
Die Atom-Initiative lenkt von den eigentlich drängenden Problemen des laufenden AKW-Betriebs ab. «Während über unrealistische AKW-Pläne in einer fernen Zukunft diskutiert wird, laufen die uralten Schweizer Reaktoren ungebremst weiter», so Kasser. Die Allianz fordert deshalb, dass nicht nur das Neubauverbot erhalten bleibt, sondern den schrittweisen Atomausstieg zu beschleunigen und gesetzlich zu verankern. Das Risiko des immer noch unbefristeten Weiterbetriebs darf im Schatten der Volksinitiative nicht vergessen gehen.