Zu gefährlich, zu spät, zu teuer – Atomneubau-Fantasien des Bundesrats zielen an der Realität vorbei

20. Dezember 2024 | Atom-Initiative

Die 31 Organisationen der Allianz Atomausstieg lehnen den Gegenvorschlag ab, den der Bundesrat heute zur Atom-Initiative «Blackout Stoppen» in die Vernehmlassung geschickt hat. Sie werden das in ihrer gemeinsamen Vernehmlassung erläutern.

Dank den erneuerbaren Energien wird die Schweiz ihren Energiebedarf zu 100% mit einheimischer und sauberer Energie decken können. Erst im Juni hat das Schweizer Stimmvolk mit der Annahme des Stromgesetzes genau diesen Weg eingeschlagen. Mit der Forderung nach neuen Atomkraftwerken macht der Bundesrat genau diesen Weg zunichte. 

Risiken nach wie vor riesig

Zu gefährlich, zu spät, zu teuer; Das sind die Hauptgründe, die gegen neue AKW in der Schweiz sprechen. Ob in Finnland, Frankreich oder England: Der Bau neuer AKW verschlingt Milliarden und dauert viel länger als geplant. In der Schweiz würde ein neuer Reaktor erst in 30 Jahren ans Netz gehen können. Ein Beitrag neuer AKW zum Netto-Null-Ziel der Schweiz ist daher absolut unrealistisch. Denn dieses will die Schweiz bis zum Jahr 2050 erreichen. Eine Investition in den Ausbau der erneuerbaren Energien dagegen, würde für einen viel schnelleren, sauberen und zuverlässigen Ausbau der Stromproduktion sorgen. Darüber hinaus umfasst ein AKW sehr viel höhere Risiken als eine Photovoltaikanlage oder ein Windrad. Florian Kasser, Präsident der Allianz Atomausstieg, erinnert: «Bei den Reaktoren, die jetzt auf dem Markt angeboten werden, sind eine Kernschmelze und eine grossflächige radioaktive Verseuchung nach wie vor möglich». 

Teilnahme Vernehmlassung

Der Gegenvorschlag des Bundesrats kommt nur sieben Jahre nachdem die Schweizer Stimmbevölkerung den Atomausstieg beschlossen hat. Sie hat sich seither immer wieder zum schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien bekannt. Nicht nur ignoriert Bundesrat Rösti die Schweizer Volksentscheide, er sorgt auch für Unsicherheit in der Energiebranche in dem er Zweifel an der Verlässlichkeit der Energiepolitik aufwirft. Die Allianz Atomausstieg ruft deswegen Verbände und Parteien dazu auf, an der Vernehmlassung teilzunehmen und auf eine Ablehnung von neuen Atomkraftwerken zugunsten des weiteren Ausbaus der Erneuerbaren Energien zu bestehen.